Ihn zu vergessen, wird viel Zeit und Arbeit in Anspruch nehmen. Das Ideal aufzugeben, reißt große Stücke von mir selbst heraus. Es war seine Entscheidung. Und es musste so passieren. Nicht leicht, aber einfacher. Hoffnung… die alte Gefährtin, die mich nie im Stich gelassen hat, streichelt mich dabei, bietet mir ihre weiten Arme an. Das was er getan hat, ist sträflich. Ms Worte sind noch tief und auch die Worte der Ärztin. Die mir Hilfsstellen dafür angeboten hat. Das die Opfer heute geschützter sind. Dass man dagegen vorgehen kann. Das mein Wort mehr Gewicht hat als seines. Opfer… so habe ich mich nie gesehen. Und dennoch möchte ich diesen Schritt nicht gehen. Sein Leben zu zerstören… was würde mir das bringen? Mein Leben ist bereits kaputt und das genügt. Vergewaltigung… ist ein hartes Wort. Ich beschreibe es nicht so, obwohl es den Tatsachen entspricht. Er ist wie eine ausgehungerte Bestie über mich hergefallen und mein Nein war zu kläglich um sich dagegen zu stemmen. Ich hoffe, ich hoffe es so sehr, dass mein Stachel tiefer in ihm sitzt, als der seine in mir. Dass er beginnt zu begreifen, und mich, mich als Mensch, niemals vergessen wird. Denn ich werde ihn vergessen, ich werde ihn überwinden, ich werde ihn besiegen. Meine Kraft, ich weiß es, reicht dazu aus. Auch wenn die Zeit mich begleiten muss, ihre Pflaster auf meine Wunden legt und sagt, dass es weiter geht. Weil ich dafür keine Worte mehr habe und auch keine mehr vergeben werde.