So viele Türen habe ich geschlossen. Einige sachte, leise und unauffällig, während andere mit einem Donnern zugeschlagen wurden. Nun schließt sich die nächste Tür und ein Teil von mir ist betrübt, gar verzweifelt darüber. Der Teil, der noch Hoffnung empfand, aber nicht wusste, wieso sie bestand. Weil das manchmal so ist, wenn man sich an einen Menschen gewöhnt hat, wenn man ihn geliebt hat und glaubte eine Zukunft miteinander zu haben, die nie für mich bestimmt war. So viele Pläne, wie Seifenblasen die platzen. Und die Lauge brennt in meinen Augen. Mein Herz hat noch nicht verstanden, dass es all diese Möglichkeiten und diesen Menschen nicht mehr gibt. Doch für diesen Menschen bin ich egal, ich spiele keine Rolle in dessen Leben und genauso sollte ich es auch handhaben. Warum fällt es mir so schwer? Warum kann ich nicht los lassen, wenn ich längst nichts mehr in Händen halte? Ich muss beginnen für mich einzustehen, die Verantwortung, die mir so schwer fällt, zu tragen, für ein Leben, dass ich nie wollte. Allmählich beginnen dafür Verständnis aufzubringen und so zu Leben wie Du es tust. Das Leben lieben und mit allem zurecht kommen, akzeptieren, federleicht tanzend, lächeln – ohne das es wehtut -, sich darin bewegen als hätte man nie etwas anderes getan. Im Moment habe ich niederschmetternde Alpträume und ich weiß nicht wohin mit mir. Meine Nerven sind gespannt und ich fühle mich als würde ich auf einem schmalen Grat wandern. Zwischen völliger Erschöpfung und Heldenmut. Immer das Gefühl kurz vorm Ende zu sein und dann doch noch einmal los zu rennen. Doch in welche Richtung? Es fällt mir schwer, gerade mit den unfairen Bedingungen die wie Atomraketen auf mich einschlagen, Licht zu sehen. Mein Herz wird bombardiert, eine schlechte Nachricht jagt die nächste und sie wollen sich gegenseitig überbieten, mein Leben zerreißen und mich vollkommen hilflos zurück lassen. Für mich gibt es kein Asyl. Für mich gibt es kein anderes Land, dass mich aufnimmt und rettet. Ich muss mich selbst retten. Ich bin für mich verantwortlich und ich weiß, das ich dafür hart arbeiten muss, scheitern werde, aber auch immer wieder aufstehen werde. Denn sieh‘, ich bin noch hier, ich stehe, ich atme, ich lebe und mache weiter.
“…was du aushalten musstest ist einfach unerträglich. Unerträglich, selbst für einen Löwen der so stark ist wie du. Ich habe mir die Krankheit immer als einen Degen vorgestellt, der von jedem, der gegen sie ankämpft abgelenkt wird. Wenn also jemand so sehr kämpft wie du, dann hast du die Krankheit derartig beschäftigt, dass ihr dabei bestimmt eine Menge anderer Menschen entkommen konnten. Und das bleibt – selbst wenn du verlieren solltest. Also denke immer daran: Dein Kampf ist niemals vergeblich. Und zwar egal wie er ausgeht.“
-Club der roten Bänder-
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