Eine Vergeudung an Tagen. An Zeit. Ich bin erschöpft in jedem Moment. Während ich einschlafe und auch wenn ich aufwache, stürzt die Schwäche über mir ein. Kraftlosigkeit bestimmt mein Handeln. Ich will nicht aufstehen. Ich will nirgendwo hin gehen. Ich möchte nicht einmal Menschen in meiner Nähe. Essen und trinken fällt mir schwer. Selbst eine kleine Strecke zu laufen strengt mich so sehr an, dass ich seufze und stöhne, wie eine alte Frau, die zwölf Jahre im Bett lag. Die Gründe aufzustehen vergehen mir am Morgen. Mich an etwas fest zu halten fällt schwer, wenn da nichts ist und nichts einen Halt gibt. Von all den Zitaten und guten Geschichten ist Nichts mehr geblieben. Auch die Worte verhallen im Rausch der schlaflosen Nächte. Meine Träume sind blass. Nichts hat mehr Bedeutung. Selbst die Wahrheit nicht, wenn die Wahrheit darin besteht, zuzugeben, dass ich kein guter Mensch bin und alles in mir eine Lüge ist. Alles ist ein Fehler und meine einzig richtige Entscheidung soll darin bestehen weiter zu machen und weiter zu leiden. Denn etwas anderes bleibt mir nicht übrig. Ich würde scheitern, würde ich etwas anderes versuchen.
Und ich tue das alles, ich stehe auf, ich gehe raus, ich treffe mich mit Menschen und unternehme alles, in der Hoffnung mich besser zu fühlen um irgendwie ein Licht am Ende der Dunkelheit zu finden. Aber da ist nichts mehr. Es fühlt sich manchmal sogar danach an, als würde man mir diese Aktivität übel nehmen. Dabei schütze ich mich selbst und vermeide die stillen Zeiten mit mir allein, um nicht noch tiefer zu sinken und sagen zu können: Ja, heute habe ich etwas geschafft und ich saß nicht sechszehn Stunden dumm herum und habe meine Gedanken siegen lassen. Denn am Ende des Tages zählt nur wie viele Stunden ich mich abgelenkt habe, von dem was mein Hirn zerbeißt und mich gegen den Boden drückt.
Digital Daggers – Save Us From Ourselves