Gegen die Sucht eines anderen Menschen kam und komme ich niemals an. Ich werde niemals Platz 1 für ihn sein, wenn eine Sucht im Weg steht. Für den Süchtigen wird immer seine Abhängigkeit die Nummer eins im Leben sein. Nichts kann dieses berauschende Gefühl jemals verdrängen oder ersetzen. Ich habe verloren. Das ist Fakt. Ich kann nicht kämpfen, wenn meine Kraft nicht mal für meine eigenen Kämpfe reicht und ich am Boden liege. Diese Nüchternheit mit der mir diese Wahrheit klar wird, lässt mich umso hilfloser und einsamer zurück. Dafür gibt es kein Mittel und nichts das ich tun kann. Egal wie viel ich jemals geben, zeigen und lieben würde. Ich reiche nicht aus. Ich werde niemals genug sein. Ich bin kein Heroin, kein LSD, kein Nikotin, kein Alkohol. Ich kann mit meinen verkrüppelten Händen das Zentrum im Gehirn nicht erreichen, in dem diese Süchte ihre Finger im Spiel haben. Und dieser Schmerz ist schlimmer als jede Wunde, die man mir zufügen kann. Die Gewissheit, niemals auszureichen, immer zu wenig zu sein und nur die zweite Nummer zu sein, ist leidvoll. Wie lange also kann ich das noch schaffen? Wie lange kämpfen? Wie lange weiter machen? Dieses Leiden wird nicht aufhören. Es wird nur immer so weiter gehen. Nacht für Nacht liege ich wach, weine mich in den Schlaf und bin unfähig mich zu besänftigen. Es tut mittlerweile so weh, dass selbst eine Klinge in meinem Bauch, weniger wehtun würde. Als würde es meine Innereien zerreißen und es gibt kein Pflaster, das diesen Schmerz jemals abdecken kann. Ich bin erschöpft und müde und zu stolz um aufzugeben. Zuzugeben, dass ich wieder versagt habe.