ist auch nur ein anderes Wort für Dissoziation. Da wo deine Hände nicht sein sollen, da wo diese Grenze nicht hätte überschritten werden dürfen, klafft nun eine Schlucht mit unermesslich finsterem Abgrund. Ich habe nichts besseres zutun als hinab zu springen. Über mir schließt sich die Schlucht und hüllt mich in Finsternis. Keine Hand wird mich mehr erreichen. Irgendwie ist es doch so, dass das was mein Herz hätte berühren sollen, es letztendlich zerstört hat. Mit Kraft aber ohne Worte winde ich mich, kämpfe dagegen an, will es nicht und spüre, wie schwach ich bin. ‚Du musst was sagen‘ Ich kann nicht. Ich kann mich nicht wehren, nichts mehr sagen, nur noch wimmern und stöhnen. Also wofür noch kämpfen, wenn alle Kämpfe zum Verlust degradiert werden? Es war unfair… und ich ließ es zu.
Es ist ja nichts passiert. Das reden wir uns ein, nicht wahr? Ich bin kein Opfer, ich hab es zugelassen. Irgendwann, hab ich begriffen, als sich wehren nicht mehr lohnte, muss man lernen den Schmerz zu genießen und mit dem Strom zu schwimmen, der einen ertränkt. Also ertrank ich darin.
Eigentlich geh ich immer mit dem Vorsatz an Texte heran, sie in was schönes zu verwandeln. Weniger Tragödie, weniger Eigenschmerz, irgendwas warmes, aber es ist Herbst, es wird Winter, es ist kalt und ich bin unfähig.