Jemand anderes sein

Wenn ich könnte, wäre ich jemand anderes. Gründe, warum ich mich in andere Geschichten mit heißblütigen und lebendigen Protagonisten verfange. Während ich darin aufgehe, schrumpft mein Leben. Ich sage, ich habe genauso Angst wie du. Weil dieses kleine erbärmliche Herz so sehr gelitten hat und verletzt wurde. So viel Manipulation und krankhaften Umgang und immer diese Suche nach dem was alles ausfüllt und doch nur wieder Leere war. Ich habe unter wenigen Menschen erkannt, dass man einander nie wirklich erkennen kann. Dass ich da saß und dir nachgesehen habe und dabei gedacht habe, nein, eigentlich kenne ich diese Person überhaupt nicht. Ich kenne seine Wünsche nicht, seine Träume nicht, ich habe keine Ahnung wie er sich fühlt. Und gleichzeitig war da so eine Schwere, dass ich keine Kraft mehr für weitere Kämpfe habe, dass ich den Blick auf mich richten muss, wie wir es alle tun müssen und irgendwann heilen wir und können wieder neuen Mut fassen, aber ich weiß nicht ob dieses irgendwann dann ein zu spät ist.

Ich habe vor ein paar Monaten erst gelernt, dass wir niemals den Menschen selbst lieben, sondern immer eine Projektion die wir von ihm haben. Dann gibt es nur noch zwei Wege. Entweder man hat den Mut und lernt den Menschen wirklich kennen und dieser Mensch ist noch besser als unsere Vorstellung oder wir ziehen den Schwanz ein und werden es nie erfahren und immer von uns selbst und dem Bild enttäuscht sein, weil ein echter Mensch niemals an die Erwartungen heran kommt, die wir uns von ihm machen. Aber dieser Prozess hat eben erst begonnen. Ich fühle mich nicht wie jemand der schon erwachsen ist, der dieses Jahr das 3. Jahrzehnt erreicht. Ich fühle mich immer noch hilflos und verlassen in dieser immer härter werdenden Welt. Ich fühle mich wie ein Kind, das alles verloren hat und nicht mehr weiter weiß. All diese Möglichkeiten und gleichzeitig die immer größer werdende Angst. Ich habe Angst. Angst vor der Zukunft und den nächsten Schritten, Angst das Falsche zu tun und wieder zu leiden. Deswegen flüchte ich in die Ruhe, bis die Ruhe zu einem Sturm wird. Und das wird sie immer. All diese Worte in meinem Kopf werden zu einer Lawine die mich erdrückt. Ich kann nicht weiter und ich kann nicht zurück.

Generationen

Mein Opa beneidet unsere Generation mitnichten. Er bedauert uns, weil nichts mehr einen Wert hat. Die Bindungen zwischen den Menschen sind nur noch eigennützig und egoistisch. Kontakte brechen schneller ab als vertrocknete Zweige. Ich sehe es selbst, keinen Monat später ist man schon vergessen, ersetzt und als hätte man nie existiert. Kein viertel Jahr und alles hat sich verändert. Die Zeit fliegt rasend und jeder meint und glaubt, es gäbe noch etwas besseres und warum Kämpfen, wenn man es an anderer Stelle viel leichter bekommt? Niemand würde je etwas umsonst tun, immer wird irgendwas verlangt. In der Zeit meines Opas half jeder jedem und diese Kontakte halten bis heute. Man konnte sich auf diejenigen verlassen, wenn man ein Problem hatte, hat sich jemand umgehört und jemanden gefunden der hilft. Heute… hat man ein Problem. Wenn mein Opa also von dieser Zeit spricht und schwärmt und sagt, es war zwar nicht alles gut, aber er möchte nicht in meiner Haut stecken, dann beneide ich ihn. Dann sehne ich mich nach dieser Zeit, in der Menschen noch nicht hässlich zueinander waren und ohne zu Zögern geholfen haben und daraus eine feste Bindung entstanten ist auf die man sich alle Zeit verlassen kann. Egal ob ein Monat oder ein Jahrzehnt vergeht.

Ich bin in die falsche Generation geboren. Das ist etwas, dass ich schon sehr früh erfahren habe. Mit Gleichaltrigen komme ich nicht sonderlich gut klar, jüngere sind sogar noch schlimmer, können mich aber wenigstens manchmal noch überraschen. Bei den Älteren habe ich mich wohler gefühlt und doch nie ganz akzeptiert, wegen de Altersunterschied.

überqualifiziert

Noch immer ist das tiefe Loch in mir. Die Schlucht die mich von allen anderen trennt und diese erbarmungslose Einsamkeit, die sich tiefer noch gräbt. Es schwelt und schmerzt, ist der schwarze Druck auf meiner Brust, der sich paart mit all den Schuldzuweisungen. Denn ich habe es in der Hand zu ändern, ich bin dran Schuld und ich muss mich bemühen, niemand sonst. Aber ist es so schwer zu verstehen, dass ich keine Kraft habe? Dass ich nicht immer diejenige sein will, die kämpft und scheitert? Dass ich möchte, dass sich auch andere bemühen. Doch meine Andersartigkeit legt so viele Steine in den Weg, das sie wie Mauern erscheinen, über die niemand springen kann. Eine Herausforderung, die keiner wagt, weil man sich selbst nicht mehr die Mühe machen will. Bin ich es nicht wert? Die Rückmeldung der letzten Tage war erschreckend. Zum Teil, dass man mir nicht das Wasser reichen kann, weil ich zu gut bin und zu einem anderen Teil, dass ich zu gut bin für jeden. Aber was macht man dann? Es ist unheimlich einsam da wo ich jetzt stehe und wie es sich anfühlt, wenn kaum jemand einen versteht. Wie wertvoll erst, sind dann all jene, die es doch wagen, die verstehen, die die Sicht umlenken und sich die Mühe machen das hier alles zu durchblicken. Und während ich mir all diese Gedanken und Gefühle mache, sind andere völlig unberührt davon. Warum muss ich immer so viel fühlen und die anderen gar nichts? Warum muss ich leiden und die anderen gehen einfach weiter? Warum ist es einfacher für die anderen und für mich so viel schwerer?
Ich wanke noch immer und kann nicht richtig gehen, nicht laufen, nicht rennen, nicht meinem Glück hinterher hechten, sondern immer noch beim Versuch überhaupt laufen zu können scheitere. Etwas fehlt und etwas anderes ist zu viel. Ich bin unendlich müde von all dem Fühlen.

Klapperhorn

Du weisst nicht, was dich erwartet.

Irgendwas ist immer

In der Theorie sind Theorie und Praxis gleich. In der Praxis nicht.

Ysardssons Welt

Science Fiction und Fantasy

Der verwunschene See

Im Märchenland

Neues aus Absurdistan

Ist es möglich, sehenden Auges die Absurditäten unserer Zeit wahrzunehmen, ohne daß einem der Mund überfließt?

Kayla McCurdy's Blog

Write the truth as you know it, as you feel it and as you learn from it.

Strange Trails

“The core of man's spirit comes from new experiences.” ― Jon Krakauer, Into the Wild

Deus Ex Teacup

Paperplanes are a way of communication, too.