Haltlos

Draußen wehen Windböen durch  mich hindurch. Für heute habe ich das Spazieren gehen eingestellt. Es ist zu kalt und ich habe das Gefühl, die Kälte dringt ungefiltert in  mich hinein. Ich bin nicht warm genug angezogen, nein, dass ist falsch, es ist  nur so das die Kleidung die ich trage mich nicht vor der Kälte bewahren kann. Ich habe kein dickes Fell. Alles taucht  in mich hinein und wühlt mich auf. Es ist als würde ich ohne Halt durch die Luft gewirbelt werden. Im freien Fall, die ganze Zeit. Die Angst vor dem Aufprall immer im Nacken. Die Angst sowieso überall.

 

Mein Kopf brennt. In ihm lebt ein Inferno, dass mich aufzehrt. Der Körper zittert. Meine Extremitäten schmerzen und meine Finger können kaum Buchstaben tippen ohne den nächsten zu berühren. Zittrig legt sich meine Welt nieder. In meinem Hirn ein Höllenfeuer, das unaufhörlich lodert, seine Funken, meine Gedanken und sie fressen sich durch jede Materie. Soziopath kreist in meinem Kopf. Und allmählich verstehe ich den Begriff dahinter und was es mit mir macht. Er lenkt mich. Seine Worte manipulieren und drängen mich beständig in eine Nische, aus der es immer schwerer wird zu entfliehen. Das Ideal, dass ich am Anfang sah, löst sich auf und verwandelt sich in einen furchtbaren Dämon, dem ich nicht entkommen kann. Kann man einen Menschen so bezeichnen? Was wenn ich einfach zu schwach bin und nicht fähig, ihm meine Grenzen zu zeigen? Es scheitert wieder an mir und der Unfähigkeit der zwischenmenschlichen Kommunikation. So wie es immer scheitert. Doch diesmal liegt es nicht an meinem Unvermögen, sondern der Schwäche und dem Aussaugen jeglicher Kraft, sowie meines Widerstandes, der zu Staub zerfällt, wenn ich es nur versuche. Hoffnungslosigkeit streift sich über mich, doch ich kämpfe dagegen an, mit allen Mitteln, mit jedem Atemzug, egal wie sehr es schmerzt. Ich muss für mein Leben kämpfen. Jeden Tag. Auch wenn meine beste Freundin, sich nicht mehr bei mir meldet. Ich mir völlig wertlos in ihren Augen vorkomme – was nicht einmal den Tatsachen entsprechen muss -, kämpfe ich weiter, für etwas, dass ich zwar noch nicht greifen kann, aber das es ganz sicher gibt. Ein lebenswertes Leben, nur für mich. Ich rede mir ein, dass wenn es mir wieder gut geht, wenn ich wieder stabil bin, für andere ein besserer Mensch sein kann. Dass ich der Mensch sein kann, der ich wirklich bin. Meine einzige Hoffnung besteht darin, zu schauen was die Zukunft bringt. Nach vorne zu sehen und auf den Tag X zuzuarbeiten. Ich werde das schaffen, weil es niemand anderes für mich kann.

Meine Welt lebt voller Emotionen. Die meisten sagen, ja ich verstehe es und ja ich bin empathisch. Aber die wenigsten, geben mir das Gefühl, es wirklich so zu meinen. Er hat das auch gesagt und dennoch versteht er nichts. Dann würden manche Handlungen und viele seiner Worte gar nicht erst so geschehen. Meine Welt besteht aus vielen intensiven eindringlichen chaotischen Emotionen die oft auch für meine Gedanken und somit Handlungen verantwortlich sind. Und ich lerne mit allen Mitteln und ganzer Kraft damit zu Leben und niemanden zu schaden. Leider passiert es, dass ich die Emotionen nicht immer beherrsche, sondern sie mich.

Dämmerung

Ich versuche mir vorzustellen, was Du sagen würdest. Du schaust in die Ferne, Dein Gesicht ist ganz starr und konzentriert. Die Hände auf den angewinkelten Knien. Galaxienweit entfernt fühle ich mich wie in einem schwarzen Loch gefangen, obwohl ich merke, wie Dein Blick mich streift und ein sanftes Lächeln folgt, als Du mich bemerkst. Gebrochen fühle ich mich, als würde ich jeden Moment zusammenfallen, weil die zerfallenen Bruchstücke nichts mehr zusammenhält. Mit der flachen Hand deutest Du auf den Platz neben Dir. Der Raum der nur für mich geschaffen wurde. Langsam setze ich mich in Bewegung. Automatisch, geführt vom Wind und meiner Bestimmung geleitet, komme ich näher und rutsche schwerfällig an Deine Seite hinab. Sogleich nimmst Du meine Hand in Deine. Warm, schützend, rau. “Das was Du erlebt hast, wünscht sich niemand je zu erfahren.” Beginnst Du sanft zu sprechen. Deine Worte legen sich federleicht auf mich. “Du bist stark geblieben, hast niemandem deine Narben gezeigt, sie so gut es ging versteckt.” Dein Daumen streicht über meinen Handrücken und Du schaust in die Ferne der Dämmerung, die sich vor uns abzeichnet  und mit den Farben spielt. Ich bin ganz still, atme kaum in dem Rausch Deiner Stimme. Wachsam warte ich auf Deine nächsten Worte. “Aber manchmal musst Du Menschen Deine Wunden zeigen-“ Eine kleine Pause folgt, als bräuchte es Zeit bis diese Information zu mir durchdringt und Du sie ergänzt: „-damit sie heilen können.” In mir bebt etwas und Du spürst es am Zittern meiner Hände. Weil ich nicht mehr weiß, wer diese Menschen sind und weil ich meine Vergangenheit lieber wie ein ungeliebtes Kind behandle, als sie zu akzeptieren. Du weißt es, Du nimmst mich in den Arm und hältst mich fest bis ich zu sprechen beginne.

Fünf Jahre Wahrheit

Herausgerissen. Wie man eine Seite eines Buches vom Ganzen trennt. Die Tage stürzen über mich ein. Es ist schön, dort wo ich gerade gelandet bin. Doch die Schwierigkeit erweist sich darin, der Schönheit des Moments zu vertrauen. Sich fallen zu lassen, nach all den Höhenflügen und Abstürzen. Ich habe in diesem Jahr viel verloren, aber deutlich mehr gewonnen. An Erfahrung. An Menschen. An Erlebnissen. An Reisen. Das was kommt weiß ich nicht, aber es ist keine Angst die mich fesselt, sondern ein sonderbar sicheres Gefühl, dass es weiter gehen wird. Die Welt steht uns immer offen, nicht wahr? Und niemand kann uns gefangen nehmen, sie machen nur, dass wir uns so fühlen und die Wahl die wir haben nicht erkennen können. Einfach die Sachen gepackt und gegangen, obwohl der Weg bis dahin schwer war, hat er mir gezeigt, dass es nicht mein Weg ist, sondern der eines anderen Menschen. Also gehe ich einen Schritt zurück, starte neu. Ich brauche Sicherheit und die hab ich mir erkämpft, selbst wenn sie an vielen Stellen fehlt, gehe ich mit mehr Gelassenheit an die Dinge heran. Ich sage mir, wenn es nicht sein soll, vielleicht wird man später erkennen warum oder es ist einfach so. Noch stehe ich am Anfang aller Herausforderungen. Vielleicht kann ich  mir auch mal eine kleine Pause gönnen nach all der Aufregung…

Klapperhorn

Du weisst nicht, was dich erwartet.

Irgendwas ist immer

In der Theorie sind Theorie und Praxis gleich. In der Praxis nicht.

Ysardssons Welt

Science Fiction und Fantasy

Der verwunschene See

Im Märchenland

Neues aus Absurdistan

Ist es möglich, sehenden Auges die Absurditäten unserer Zeit wahrzunehmen, ohne daß einem der Mund überfließt?

Kayla McCurdy's Blog

Write the truth as you know it, as you feel it and as you learn from it.

Strange Trails

“The core of man's spirit comes from new experiences.” ― Jon Krakauer, Into the Wild

Deus Ex Teacup

Paperplanes are a way of communication, too.