Fragil

Ich spüre alles und zwar so heftig, dass es mich zerreißt. Es ist ein greifbarer körperlicher Schmerz der mir unendlich wehtut. Kann man jemanden zu sehr mögen? Ja. Kann man jemanden zu sehr hassen? Ja. Mir fehlt das dazwischen, das ruhige, das sanfte. Ich bin alles und ich fühle alles in so einer Heftigkeit, dass sie mir den Boden unter den Füßen wegreißt. Es gibt kein Mittel dagegen. Ich weine bitterlich für ein oder zwei stunden und danach bin ich taub und leer. Ich leide für ein oder zwei stunden in Hilflosigkeit und Verzweiflung in der ich nicht weiß was ich tun soll und sich alles abgrundtief schwarz färbt und schmerzt. Dann bin ich taub für eine kurze Zeit und dieses Gefühl ist besser als irgendetwas fühlen zu müssen, dass einen gänzlich zerstört. Alles tut dermaßen weh, dass ich nicht mehr weiß was ich tun kann und leide. Jeder Atemzug ist Schmerz. Jeder Gedanke ist Schmerz. Jeder Augenblick ist Schmerz. Das ist mein Leben und es fühlt sich so an, als würde das niemals aufhören. Die alten Fehler wiederholen sich und das wovor ich davon gelaufen bin kehrt zurück und noch viel schlimmer. Es gibt viele Menschen die mir helfen wollen aber nicht mehr weiter wissen. Ich weiß es auch nicht. Ich sehe ohnehin nur diesen einen endgültigen Weg.

Ich weiß nicht wie es weiter geht oder gehen soll. Die Nervenzusammenbrüche mehren sich. Mehrere am Tag und ich schaffe die Arbeit nicht mehr und ich weiß nicht wie ich die Schule nächste Woche schaffen soll, wenn ich so instabil und unbrauchbar bin. Ich fürchte mich vor dem was mich erwartet und ich kann das Gute nicht mehr erkennen. Die Freude wird getilgt durch den Nebel meines Schreckens der überall haust. Angst vor den eigenen Gefühlen und Gedanken, vor dem eigenen Leben und was kommen wird, ist gewiss kein lebenswertes Leben mehr. Die Lebensqualität hat wieder ein gefährliches Minimum erreicht. Ohne Hilfe schaffe ich das nicht mehr und gleichzeitig weiß ich nicht mehr was hilft.

Angst vor dem einsamen Zuhause und Angst vor den massiven Gefühlsausbrüchen in der Wohnung des Löwen, wenn ich mich selbst hier alleine und verlassen fühle und ich mir selbst die Nähe verweigere, die ich gleichzeitig brauche. Jeder Moment ist ein Kampf und ich sehe wie ich ihn langsam verliere.

 

Brief an L

…hier ist ein Brief, aber ich weiß nicht was er am Ende mit dir macht, weil ich einfach drauf los schreiben werde.
Zurzeit geht es mir wieder schlechter, wie du sicherlich unlängst bemerkt haben wirst. Die Phase erstreckt sich mittlerweile schon einige Monate, wenn nicht sogar über ein Jahr. Es hat schon damit angefangen, dass ich mich mit S gestritten habe und wir nun getrennte Wege gehen. Es wurde leider nur bedingt besser. Und dann immer dunkler. Anfang des Jahres, mitten in der Corona-Krise, war ich auch im Krankenhaus, aber auch dort gab es nicht viel Hilfe seitens der Ärzte und Experten. Alles fühlt sich sehr grau und hilflos an. Vermehrt treten bei mir Nervenzusammenbrüche auf. Fast jeden Tag. Und ich weiß nicht weiter. Nicht wie ich die Ausbildung schaffen soll noch die Beziehung. Es fühlt sich an, als wäre ich ein kleines Kind, das nicht weiß was es auf der Welt macht und von allen verlassen wurde. Ich habe meinen Sinn verloren und ich weiß nicht was mir die Zukunft bringt. Besser gesagt, ich habe Angst vor der Zukunft. Meine Vergangenheit holt mich jeden Tag ein und macht es schwieriger voran zu kommen. Das Aufstehen und weiter machen fällt sehr schwer. Trotz all dieser Hürden kämpfe ich. Leider sehen das nicht sehr viele und es gibt auch kein Applaus und keine Anerkennung dafür. Ich kämpfe, jeden Tag so gut ich kann. Ich mache weiter, obwohl ich gar nicht richtig weiß warum. Ich versuche immer ein paar Highlights am Tag zu finden. Zu Lächeln und auch die schönen Aspekte zu erkennen. Der Sonnenuntergang, ein Regenbogen, die Katze die ich streicheln darf, einen liebevollen Freund der an meiner Seite ist, das leckere Essen, einen Moment Ruhe, ein schönes Gespräch, Freunde die an mich denken. Trotz aller Hürden kratze ich die kleinen Glücksmomente zusammen. Ich versuche das Gute zu sehen und das Lebenswerte. Aber es fällt mir mit jedem Tag schwerer und am Abend ist es am schlimmsten. Manchmal fühlt es sich so an, als wäre ich ganz allein auf der Welt und es gibt niemanden, der mir helfen kann. Niemand der da ist. Obwohl so viele Menschen für mich da sind und helfen wollen. Das ist das Schlimmste, dass es dich glauben macht, du wärst ganz allein und alles ist sinnlos und jeder hasst dich. Es flüstert dir ein, du wärst wertlos und das du deine Freunde nicht in diese Misere ziehen sollst. Niemand sollte das hier erleben, was ich durchmache. Ich bin allein. Allein mit den Gedanken und Gefühlen. Genau so fühlt es sich an und es gibt dir allein die Schuld daran. Dann schotte ich mich ab und werde noch einsamer und manchmal wird es so schlimm, dass ich nicht mehr Leben will. Das ist furchtbar. Ein Mensch, der nicht mehr Leben will… der sein Leben einfach wegwerfen will, weil es zu leidvoll ist. Dabei ist man nicht dafür gemacht zu leiden und unglücklich zu sein. Das Leben soll schön sein und man sollte alle Freude und alles Glück erleben. Was habe ich falsch gemacht? Wo bin ich falsch abgebogen?

Ich bin ein Witz

Wer nimmt mich schon ernst? Sie sehen alle das verrückte Mädchen. Den durchgeknallten Menschen. Die, die keine Entscheidungen treffen kann, die alles falsch macht, die faul ist, die anstrengend und enttäuschend ist, ein Fehler im System, kaputt und diejenige die nicht richtig funktioniert. Keiner nimmt mich ernst. Sie haben meine Ticks und Macken gesehen und bewertet. Ich bin abgeschrieben. Weggeworfener Müll. Unbrauchbare Materie. Ich bin die, die zu oft sagt, dass es ihr schlecht geht und die traurig ist und die in einem Loch feststeckt, dass es keiner mehr ernst nimmt. Solange sie sich nicht das Leben nimmt ist doch alles gut. Aber keiner sieht, wie weh das tut und wie oft ich mit diesem Gedanken hadere. Es steht keiner vor meinem Bett und applaudiert, dass ich aufgestanden bin und am Ende des Tages ist auch niemand da um mir auf die Schulter zu klopfen, wie gut ich das gemacht habe, dass ich wieder einen weiteren Tag geschafft habe… irgendwie. Es ist mittlerweile selbstverständlich geworden, dass es mir schlecht geht, dass es keine Hilfe mehr gibt und niemand mehr hilft. Das ist das traurige, was keiner versteht. Dass es nicht einfach aufhört, wenn man weg sieht. Dass es nicht besser wird, wenn man nichts tut. Dass es immer noch schmerzt und mir den Verstand raubt. Dass ich Nervenzusammenbrüche habe und die zur Normalität geworden sind. Dass keine Tablette hilft und das Umfeld stempelt mich ab, schreibt mich ab, ich existiere nicht mehr, werde ignoriert und an den Rand gestellt. Für mich gibt es keine Zukunft. Für mich gibt es kein Glück. Es ist alles dunkel und schwarz und ich wünschte ich könnte ganz darin versinken und es würde all meine Gedanken und Gefühle mit sich nehmen.

Klapperhorn

Du weisst nicht, was dich erwartet.

Irgendwas ist immer

In der Theorie sind Theorie und Praxis gleich. In der Praxis nicht.

Ysardssons Welt

Science Fiction und Fantasy

Der verwunschene See

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Neues aus Absurdistan

Ist es möglich, sehenden Auges die Absurditäten unserer Zeit wahrzunehmen, ohne daß einem der Mund überfließt?

Kayla McCurdy's Blog

Write the truth as you know it, as you feel it and as you learn from it.

Strange Trails

“The core of man's spirit comes from new experiences.” ― Jon Krakauer, Into the Wild

Deus Ex Teacup

Paperplanes are a way of communication, too.