Ich kam, sah und schlief

Keine Spur Leben, aber irgendwie klammere ich mich immer noch daran. Gehe weiter. Hör nicht auf. Wenn ich heute die Tabletten ansehe, dann eher wehleidig, weil sie nichts besser machen, weil sie nichts verschwindend machen. Nur für eine kurze Zeit, aber nicht für ein Leben lang. Selbstschädigendes Verhalten, nennen sie es. Während ich in einer Sackgasse stecke und keinen Ausweg mehr kenne. Manchmal habe ich es noch, dieses Gefühl, das die Sonne immer scheint, dass es Sinn macht und alles wie rotierende Zahnräder funktioniert und zusammenpasst. Du und ich zwei zusammengehörende Teile sind. Ich verbringe die Tage in seltsamer Agonie. Kurz vor dem Sterben, in dem Wissen, ewig zu leben. Eigentlich wollte ich es wirklich versuchen, wollte kämpfen, egal wie weh es tut. Der Chef hat mir diese Gelegenheit weg genommen, mich Heim geschickt. Ich konnte mich nicht wehren, habe keine Stimme, weil meine Kraft dafür  verbraucht wird zu atmen.

Sedierung

Weitermachen oder aufhören? Mein Kopf ist ein Hort der Fäkalien. Die Tabletten machen mich ruhig. Still. Sie halten das Chaos davon ab aus mir heraus zu brechen. Machen, dass ich mir nicht selbst schade. All meine Gedanken sind eingepackt in diesen fluffigen Nebel. Die Tabletten machen aber auch alles andere um mich herum ganz weich und zugedeckt. Ich saß einfach nur so da, den Mund offen und starrte vor mich her. Die Schwere legt sich auf meine Glieder und jeden Mucks den ich tun will.

Ich könnte arbeiten, unter Schmerzen und mit viel Mühe. Aber ich könnte weitermachen, wenn ich mich nur genug zusammen reiße, wird es schon gehen. Weiter bluten und sich später um die Wunde kümmern. Mir geht es nicht gut, mir geht es überhaupt nicht gut. Aber auch das verschleiern die Tabletten, während meine Lider immer schwerer werden.

Wenn ich eine Pausierung in Anspruch nehme, zögere ich die Grausamkeit lediglich hinaus. Habe dann keine Lust mehr oder sehe keinen Sinn in dem Fortführen der Ausbildung, obwohl ich schon so weit gekommen bin. Die Schule bereitet mir Sorgen, ängstigt mich sogar. In flüchtig guten Augenblicken, denke ich, sie zu schaffen, aber dann streckt es mich wieder nieder.

Arbeit macht frei, sagen sie. Ich wünschte es wäre immer so.

Hatte einen Traum in dem Gewalt eine Rolle spielte. Gewalt die bis in das Sehnen meines verkrüppelten Herzens vordringt und mich schwindelnd nach mehr macht. Aber niemand ist so gewalttätig meine Wünsche zu erfüllen.

Es ist seltsam wie leicht und gleichzeitig wie schwer alles wird. Gedanken fließen, der Schmerz wird abgelenkt, kommt nicht bis zu mir heran, obwohl ich ihn deutlich vor mir sehe. Und der Körper wird deswegen viel schwerer. Einfache Tätigkeiten wie aufstehen kosten Überwindung. Etwas anzuheben ist mühsam, schwerer als es sein sollte. Den Reißverschluss zu machen, ist ein Kraftakt, den sich niemand vorstellen kann. Wenn ich ihm dabei zu sehe, wie einfach es ist, wie seine Hand sich geschwind dreht und handelt, frage ich mich, woher er diese Kraft nimmt? Woher nimmst du diese Kraft, mh?

Vielleicht schaffe ich es heute mit dir zu schreiben, dich um Rat zu fragen, wenn wir beide nicht viel zu müde von diesen Tagen wären.

Near To you

A Fine Frenzy – Near To You

Einen Schmerz wie den hier,
Sollte einem nicht wiederfahren.
Ich taumele immer noch wegen dem Verlust,
Bin immer noch ein bisschen außer mir.

In deiner Nähe bin ich geheilt,
Dennoch dauert es so lange.
Weil, obwohl er gegangen ist,
Und du wundervoll bist,
Ist es schwer voran zu kommen.
Dennoch fühle ich mich in deiner Nähe besser.

Du und ich haben etwas verschiedenes,
Und ich genieße es bedacht.
Ich bin vom Kampf gezeichnet,
Aber ich arbeite ach so hart daran,
Um wieder zu die zu werden, die ich einmal war.
Er ist verschwunden, ständig verblassend,
Ich bin so dicht dran deins zu sein.
Willst du nicht bei mir bleiben, bitte?

Ich weiß nur,
Ich bin bei dir besser aufgehoben.
Ich weiß nur, dass ich zu dir gehöre.

Ich spüre das Rufen deiner Haut. Der Regen hat dich erweckt. Dein langer Schlaf wird unterbrochen und ich denke an dich, fühle dich, wie du dich in mir bewegst und langsam die Augen öffnest. Erinnerst du dich noch oder hat dein Traum alles fortgewischt? Meine Finger streichen deine Lachfalten entlang. Du schließt die Augen, lächelst sanft und greifst nach dem Finger der dich  berührt, führst ihn an deine Lippen und hauchst Worte darauf, die so weit weg klingen. „Ich habe nur ein bisschen geschlafen und von uns geträumt. Hör doch, du klingst wie das Meer, wenn du atmest.“ Du legst meine Hand an dein Ohr, als würden sich darin alle Geheimnisse verbergen, die du ergründen willst. Ganz warm bist du und ich gleite deine Ohrmuschel entlang. Sand legt sich unter meine Füße, Hitze auf der Haut, während ich Muscheln sammle. Und jede einzelne ist ein Schatz in deinem Gesicht.

Ende meines Lebens

so hat es sich angefühlt. Ich dachte die ganze Zeit. „Autsch, tut das weh“, während sie gesprochen und mir weh getan hat. Während sie darüber geredet hat, dass sie daran Zweifelt, dass ich die Ausbildung schaffe. Mir Zahlen nennt. 115 Fehltage durch Krankheit. 3900 Euro Schule. Hin und Rückfahrt für die Prüfung. Vier Jahre in denen ich Ausbildung mache, aber dann kein Zeugnis in der Hand habe. Sie sieht darin keine Chance. Sieht meinen Willen, aber nicht das ich es kann. Wo bleibt die Frage, wie sie mir helfen können? Was sie für mich tun können, dass es mir besser geht? Ihre Fürsorgepflicht besteht darin mit mir über einen Aufhebungsvertrag zu sprechen, weil sie mich als Auszubildende nicht kündigen können. Ich habe gehört, wie sie es sich sehnlichst wünscht, dass ich den unterzeichne. Es bereitet Schmerzen darüber nachzudenken. Schau wie wenig ein kaputter Mensch wert ist.

Und doch hat sie Recht. So kann ich nicht weiter machen. Überall stecken Messer in meinem Körper, die ich entfernen muss, ehe ich wieder weiter machen kann. Sie hat mich gefragt ob ich mit meinen Eltern darüber reden kann. Nein, kann ich nicht. Aber ich habe jemanden, mit dem ich es kann. Nur wann traue ich mich? Wann ist der Mut größer als die Schande über das Versagen?

Im Moment kann ich mit niemanden darüber reden. Es auszusprechen macht es wahr, es zu erzählen fehlt mir die Kraft, es auch ertragen zu können.

Müde und Hoffnungslos.

 

Möglichkeiten:

  1. Unterbrechung der Ausbildung. Pausierung. Ärztliche Hilfe intensiv in Anspruch nehmen (Krankenhaus, Kur, auf die Beine kommen). Dann die Ausbildung abschließen.
  2. Teilzeit Ausbildung. Mit den Stunden runter gehen und weiter machen.
  3. Ausbildung gänzlich beenden, um die Gesundheit kümmern und eine Reha Ausbildung suchen.
  4. ?

 

Nicht von dieser Welt

Ich habe an etwas so entferntes geglaubt
als wäre ich menschlich
Und ich habe dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit geleugnet

 

 

Sie rasen, sie kochen, sie sind euphorisch. Etwas in ihren Gehirnen unterscheidet sich von dem ihren. Während sie sich bemüht wenigstens ein Lächeln zustande zu bringen, ist das schallen ihres Lachens so laut, das es beinahe wehtut. Die Anderen finden Dinge die sie verrückt machen -nicht in dem Sinne verrückt, das sie den Verstand verlieren, auch wenn das Recht nahe ist, so ist es doch eher ein Wahnsinn, der sie genüsslich umschleicht in der Anbetung seltsamer Formen und Gestalten. Sie versteht es nicht, eine zu kraftvolle Instanz, die die Menschen umschleicht, wenn sie von einem guten Film, einer beachtlichen Band oder einem Schauspieler schwärmen. Dinge, die ihnen zu gefallen scheinen, müssen lauthals jedem mitgeteilt werden. Lächelnd hört sie zu und ist gänzlich fasziniert von dieser offenen Art einer so simplen Freude. Aber wenn sie versucht nach etwas vergleichbarem zu greifen, ist da nur ein seichter Bodennebel, keine bebenden Gefühlsregungen die ähnliche Prozesse bei ihr auslösen. Alles bleibt verhalten still.
Manche könnten sogar meinen, sie habe nichts für das sie sich speziell interessiert. Die Welt ist doch so reich, sie hat es einfach in all den Dingen versteckt und deswegen freut sie sich für alles ein bisschen. Oder aber gar nicht. Das sie schlichtweg nicht fähig ist, so stark und groß etwas zu verehren um es laut allen Menschen zu zeige.Doch die Wahrheit ist, das einfach zu viel in ihr drin ist. Ganze Galaxien. Ein Kosmos. Und aus Furcht, wenn sie genauso strahlt und explodiert, zerstört sie all das Leben in ihr.

Versager

Es geht mir nicht aus dem Kopf, aber vielleicht, weil er es erst in meinen Kopf gesetzt hat. Das Gefühl, schwach zu sein, nichts zu taugen. Warum muss ich mich aufgrund der Unwissenheit und Unvernunft anderer schlecht fühlen? Warum fühlt es sich an, als wäre ich schuldig und habe es verbockt, wenn der Weg, den ich gehen muss einfach ganz anders aussieht, als sie ihn sich vorstellen?

Montag kommt ein heftiges Gespräch auf mich zu und die Angst sitzt seit vorgestern im Schädel fest. Die Schultern dürfen nicht zusammensacken und ich nicht wie ein Häufchen elend da sitzen, mit dem man alles machen kann. So leicht sollte ich mich nicht abschütteln lassen. Aber ich schaff es so nicht mehr. Habe keine Kraft, nichts das mich hält. Bin müde. Einfach nur noch müde. Das was meinen Tag prägt ist das warten auf den Schlaf.

Ich schäme mich, weil ich es nicht schaffe. Weil ich keine Kraft habe, jammere, klage, es mir nicht gut geht und ich keine Freude kenne. Ich schäme mich, weil ich leer bin. Ich kann nichts geben. Niemanden. Ich kann nehmen, aber dieses Loch in mir ist endlos, es nimmt, wird aber nie gefüllt sein. Ich kann so viel in mich rein fressen und es ist niemals genug.

Der Arzt hat mir nur noch mehr Tabletten aufgeschrieben.

 

Da sind noch mehr Worte. Irgendwo.

beschädigt

Ich schaff das nicht. Ein Satz der in meinem Schädel pulsiert und zu meinem selbstzerstörerischen Mantra wird. Ich laufe mit Messern in meiner Haut herum. Scherben zerschneiden meine Innereien. Trotzdem gehe ich aufrecht. Halte durch. Muss durchhalten.
Der erste Tag nach langem Ausfall auf Arbeit lief gut. Prächtig. Ausgezeichnet. Ich war gut, sehr gut sogar. Das ist das Problem. Ich hab einfach zu viel gegeben, gebe zu viel und mache mich kaputt, weil ich nur diesen einen Gang kenne. Ungebremst gegen die Wand fahren. Jedes Mal. Meine Schaltung, mein Getriebe ist kaputt und es gibt niemanden, der es wieder ganz macht.
Ich mochte die Lautlosigkeit in mir und das ich nicht reden wollte. Das nötigste gesagt habe, aber auch nicht mehr. Die Stille war angenehm, blieb aber nicht für lange Zeit. Nach sechs Stunden konnte ich nicht mehr und musste noch drei leisten.
Die Autofahrt hinwärts war einfach, die Rückfahrt gefährlich. Keine Kraft und Konzentration, weil ich ausgelaugt und leer bin. Ich habe die Augen geschlossen gehalten, ich habe nicht hingesehen, habe nichts gesehen und doch kam ich sicher an. Der freie Tag danach war nötig. Ich lag förmlich in einem Koma, so fest schlief ich. Aber wie soll ich es ohne freie Tage neun Stunden sechs Tage die Woche durchhalten? Mittwoch werden viele Menschen kommen, Markttag, und ich kann die Maske bereits fühlen, wie sie sich enger macht, wie sie in mein Fleisch schneidet und ich blute, indes alle Lächeln. Lächeln, freundlich sein und so tun als wäre ich der glücklichste Mensch auf der Erde… während ich sterbe.
Ein Jahr klingt lang. Eine Woche ist schon zu lang. Ein Tag nicht zu tragen. Wie soll ich das schaffen? Wie durchhalten, wenn ich nach Luft schnappe, die ich nicht habe?
Jetzt kann ich nicht schlafen, weil mich die Angst wach hält. Alles in meinem Kopf. Da drin, in diesem kaputten Schädel, ist die ganze rührende Scheiße, die sich im Kreis dreht. Und selbst wenn ich die Angst überwinde, kehrt sie mit Anlauf zurück um mich am Boden zu halten. Wofür das alles? Wofür atmen, wenn der Atem bloße Tyrannei ist. Ich habe der untergehenden Sonne zugesehen und wusste, dass ich sie verpasst habe. Die Zeit, in der ich mich hätte besser fühlen können. Will ich das überhaupt? Mich besser fühlen…oder ist das auch schon egal geworden?
Klapperhorn

Du weisst nicht, was dich erwartet.

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In der Theorie sind Theorie und Praxis gleich. In der Praxis nicht.

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