Die Tage formen sich wie ein steiler Abgrund. Mit Tränen benetzt kämpfe ich gegen dieses Leiden an, aber nichts will es besänftigen und kein Gedanke und keine Tat hilft. Ich quäle mich durch die zähen Minuten vergangener und zukünftiger Tage und frage mich wie das noch aushaltbar sein kann, wie ich noch sein kann, wenn nichts bestand hat und alles wie ein Messer in mich dringt. Unsichtbar aber mit verheerenden Folgen schneidet es immer tiefer und dieser Schmerz wird chronisch und hört nicht mehr auf. Trotz Sommer ist mir noch immer kalt, als wollte diese Kälte nie mehr aufhören und selbst die Sonne schenkt mir keine Freude mehr. Egal welches Wetter und an welchem Ort ich bin, fühlt es sich immer gleich beschissen an.
Ich fühle mich schwach, kaputt, völlig zerrissen und nicht mehr fähig auch nur einen weiteren Atemzug zu wollen. Das was passiert, ist lediglich der menschliche Überlebenswille gegen den ich nicht ankämpfen kann, den ich nicht ignorieren kann. Ein Automatismus der den Körper irgendwie noch am Leben hält ohne wirklich am Leben zu sein.
Jeder Tag eine neue Herausforderung, der ich nicht gewachsen bin. In meinem Kopf schreit es, dass ich nicht mehr kann und trotz allem geht es weiter. Jeden Tag geht das Leiden weiter und hört nicht auf. Selbst die Morgen werden mühselig und das öffnen der Augen eine Qual. Wieder ein Tag, wieder kämpfen, wieder atmen und leiden. Die Schuldgefühle hören nicht auf und der Gedanke wertlos zu sein bleibt bestehen. Ich bin für niemanden eine Hilfe, für niemanden gut und vor allem bin ich ersetzbar und nichts besonderes. Aber es sollte keine Rolle spielen was ich für irgendwen bin. Für mich bin ich der größte Feind und habe kein Recht am Leben zu sein.
Nathan Wagner – Paranoia